
Heute werde ich mal ein wenig medizinisch. Mein Magen rebelliert nämlich. Immerhin weiß ich, warum. Ich hatte mir einen Kartoffelsalat zubereitet, und das Dressing ohne die übliche Sorgfalt hergestellt. In einem Anfall von Selbstüberschätzung goß ich alles frei Schnauze in meine Schüssel; die Brühe war so sauer, dass ich – nachdem die Gänsehaut sich gebessert hatte – mit einer tüchtigen Ladung Zucker nachbesserte, was den Geschmack des angebratenen Bacons total eliminierte. Ich kürze ab: Am Ende war der Kartoffelsalat gelungen. Nur mein Magen ist da anderer Meinung.
Die Optik war besonders. Ich habe einen Rest Drillinge verarbeitet. Nein, nicht die Baby’s von Familie Künzmann. Die kartoffeligen Drillinge waren es.
Es sind bekanntlich stinknormale Feldfrüchte, nur klein geblieben. Früher hat man damit die Schweine gefüttert. Heute muss man sie kaufen oder nicht, und wer sie kauft, kocht und ißt sie mit Schale. Ich mag sie so mit Tzaziki. Als Salat sind sie nicht sonderlich attraktiv, besonders wenn sich die Haut löst und beim Essen im Bart hängen bleibt. Ich sehe dann aus wie Rübezahl aus dem Riesengebirge.
Anderes Thema. Vorhin benutzte W. anstelle des üblichen Fett sein einen mir neuen Begriff. Nein, es war auch nicht „übergewichtig“, sondern „mehrgewichtig“. Ich frage mich, ob man noch Adipös sagen darf, ohne als Prolet zu gelten?
Besonders sensibel ist die Bezeichnung „Neescher“. Selbst mundartlich benutzt ist das ein Unding. Dabei war früher, also altmodisch, alles klar. Schwarze Sau ging nicht. Eine Stufe höher stand der Bimbo. Ging auch nicht, da abwertend. Eins höher kam der Mohr. Verboten. Noch höher gegriffen der Neger. Das war keine Wertung, sondern ein Rassemerkmal.
Ist erst seit neuem untersagt. Heute kennt man auch die colored people. Da ist alles drin. Auch der Eskimo, den wir nun Inuit nennen sollen. Nun kommts. Nicht drin ist der Weisse. Der ist etwas Besonderes!
Damit Sprache lebt, bastelt man daran herum; siehe das so beliebte Gendering. Dabei passieren doch die schlimmsten Sauereien! Geht los mit „der Mensch“. Wo bleibt die Menschin? Oder die Maschine – wo bleibt der Maschin? Ich hätte in der Küche so gerne einen Kaffeemaschin – nix is. Anno Tobak stand aus Anlaß einer politischen Wahl ein Kandidat auf dem Marktplatz und brüllte „Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger“ in ein Mikrofon. Aber nein, heute geht das nicht mehr. Er hat sich gefälligst an Sprachregelungen zu halten, und so brüllt er „Liebe Bürger…..Sternchen…..innen!“ Das ist wie Hühnerbrühe mit dert Gabel genießen.
Übrigens: Deutschlands bekanntester Schwarze ist Weiss. Nein, ich meine nicht Adenauer. Auch nicht Philipp Amthor. Nein, es ist Roberto Blanco.
Blanco ist italienisch und übersetzt Weiß. Ein Schelm, dieser Neescher!
Sein kubanischer Vater hieß übrigens Zerquero.
Zum Schluss ein wenig Werbung (Zielgruppe Afrodeutsche):
Wird dein Gesicht ganz schlaff und fahl – dann greife zu. Es hilft Erdal.
Oder:
Lebst Du als Schwarzer in Berlin – freshup your face ….. nur mit Nigrin!
Und
„Alice, dort im Wunderland – Schwarzer geht’s nicht. Nimm COLLONIL Shoe cream!“
Und politisch:
Die schwarze Sau grunzt immerzu: Denk nicht – wähl gscheiter CDU!
Ich brauche jetzt ein wenig Schlaf.