Eskapismus?

Schon wieder so ein ….. so’ne Gurke von Wort! Zur Not weiß ich, was „escape“ meint, Flucht halt. Ich leite auf primitive Weise ab, dass alle Flüchtlinge Eskapisten sind. Aber ich rieche den Braten. Da ist etwas faul. Es dämmert. Und ich sehe, dass alle Menschen Flüchtlinge sind. Jeder! Dafür haben wir 1.000 Grüne, 1.000 Wege und auch 1.000 Ziele zur Hand, wie Urne, Alkohol und ShoppingQueen.

Ja, gewiss, ich bin auch so veranlagt. Heute früh war ich wieder einmal unterwegs, auf der Flucht. Ich Opfer. Langeweile mein Jäger. Und was mache ich in meiner Not? Du glaubst es nicht. Caesar salad. Das ist ein international bekannter und hochgelobter Salat aus Romano, Mayo und ein wenig Tütelü darauf, wie Croutons.

Dazu eine nette Story. Im Jahr 1924 bestand in den USA noch das Alkoholverbot. Die Leute, die nahe der mexikanischen Grenze lebten, zog es unwiderstehlich nach Tijuana. In Mexiko konnte man ungehindert bechern. Dort hatte ein Italiener seine Kneipe eingerichtet. Cesare Cardini kam am Unabhängigkeitstag, dem 4.7.1924 in Schwulitäten. Er wurde von Durstigen aus den USA buchstäblich überrannt wie von einer Büffelherde. Man hatte ihm die Bude leer gefressen, und in seiner Not baute er aus dem, was noch da war, diesen Salat zusammen. Dann haben ihm die Amis den Salat weggefressen, nur der Alkohol, also die Hauptsache hielt die Stimmung hoch.

Caesar-Salat ist also knapp 100 Jahre alt. Man darf vermuten, dass die Amerikaner erst 1924 entdeckten, dass man Grünes sogar essen kann. Und ich versuchte heute, ihn hinzukriegen.
Es waren zwei gute Portionen zum Sattessen, und sogar W. war angetan. Dennoch: Nie wieder Caesar salad ? Zu viel Aufwand für zu wenig Nutzen. Nenne es tragisch, oder idiotisch, aber ich weiss jetzt, wie man den Salat richtig macht. Insofern war mein Test erfolgreich – und überflüssig? Ich bin unschlüssig. Klar. Den größten Bock würde ich nicht mehr schiessen. Mayo aus Olivenöl! Das macht die Mayo bitter. Habe ich nicht gewußt. Nun krieg das Bittere mal weg – mit der Küchenerfahrung eines 5-jährigen.

Im übrigen bin ich ein wenig genervt. Ich koche, wie ein Tischler arbeitet, der einen Tisch fertigen soll und einen Stuhl abliefert, dem da 4. Bein fehlt. Ich stehe daneben mit einem Stück Holz in der Faust und weiss nicht, wo es hingehört. Und das nach 12 Stunden Schlaf!

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