
Goethe’s Tragödie „Faust“ ist weiss Gott nicht so ganz nach meinem Gusto. Gemessen an diesem monumentalen Werk bin ich nichts weiter als ein Kulturbanause.
Dennoch hat es mir der folgende Vers angetan. das hat zwei Gründe. Zum einen muss ich mich sehr bemühen, ihn aus Bruchstücken wieder und wieder zusammenzusetzen. Ich würge ihn heraus wie ein Stück gekochtes Rindfleisch mit vielen Sehnen, und meist mit Formulierungsfehlern.
„Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
ist wert, dass es zugrunde geht;
Drum besser wär’s, dass nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.“
So sieht das Mephistopheles. Zum anderen hat er es mir angetan, weil er den Fortschritt verneint. Ich verfluche den Tag, an dem irgendwelche Idioten die Formel Fortschritt = Wachstum = schnelle Profitoptimierung entwickelten, denn sie ist zerstörerisch.
„Gib nur erst acht, die Bestialität /
wird sich gar herrlich offenbaren.“
So Mephistopheles in Auerbachs Keller zu Leipzig. Und so ist es.
Mephisto sollte übrigens mit dem Teufel gleichgesetzt werden.
So ist das.
Ich will nicht wieder in die Küchenphilosophie flüchten.
Wenn ich diese Seite überfliege, so muss ich feststellen:
Das Leben ist wirklich eines der schwersten.