
Es ist nun halb fünf am Nachmittag.
Ich habe tatsächlich wieder einmal
vergessen, eine Mittagsmahlzeit
herzurichten und zu verzehren.
Ich erinnere mich dunkel an den Plan,
Tagliatelle mit Pilz zu essen. Und nun?
Ist Prokrastination angesagt?
(Gott, bin ich gebildet!)
Gemeint ist krankhaftes Aufschieben
auf morgen oder nächstes Jahr …..
auf morgen ginge noch, aber auf 2023?
Wie sehen dann meine Pilze aus?
Ehrlich. Für den Moment bin ich ratlos.
Ich sollte wohl erst mal eine Flasche
Chardonnay öffnen. Ein Glas auf nüchternen
Magen bringt mich in Stimmung, zwei
Gläser in Rage. Dann erkenne ich sofort,
wo es lang geht, und bringe sogar den Müll raus.
Doch da gibt es eine Hemmschwelle,
und die bringt mich in Schwierigkeiten.
Ich hatte erst gestern meine Flasche Riesling
auf dem Tisch (Flasche leer!), und so ist heute
alkoholfrei angesagt. Alk als Entscheidungshilfe?
Geht also nicht. Offenbar muss ich es
ohne Unterstützung schaffen, zu entscheiden:
Wurstbrot oder warme Mahlzeit? Prozess:
Wurstbrot am Abend, erquickend und labend!
Was für’n Quatsch!
Denk ich an Wurstbrot in der Nacht,
bin ich um meinen Schlaf gebracht!
Das kommt hin.
Eine Tendenz wird sichtbar.
Bandnudeln?
Ok.
Champignons?
Schwer, Geschmack rauszuholen
Würzpilze habe ich nicht im Haus.
Noch nicht mal Schimmel – verdammte Armut!
Aber Zwiebelchen und einige Speckwürfel –
so repariere ich. Warm gewinnt die Oberhand!
Ein Sößchen fehzlt. Aber zerlassene Butter reicht.
Parmesan passt nicht so recht, ich muss keinen reiben …..
Warmes Essen gewinnt deutlich.
Ich gehe also sofort in unsere Küche.
Pffffft ……………………………………………….. ?
Was zum Teufel wollte ich dort eigentlich?
Egal. Ich mach mir erst mal eine schöne Wurststulle,
mit Salami aus dem Aosta-Tal!
That’s life!
Manchmal reicht ne Stulle
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