Aphorismen

Victor Hugo war ein französischer Schriftsteller, der im 19. Jahrhundert lebte. Er hat unzählige Sinnsprüche hinterlassen – wie so viele andere kluge Köpfe über die Zeit. Vorhin bin ich über einen Aphorismus von Hugo gefallen. Sinngemäss sagte er:

„Selbst der Gerechte wird ungerecht, wenn er selbstgerecht wird.“
Stop! Das ist von Rudolf Hagelstange. Ein sprachliches Kleinod!

Victor Hugo formulierte

„Bedenke, selbst das dickste Seil besteht aus vielen dünnen Fäden!“

Nun lese und stehe ich erneut vor der Frage nach Sinn und Nutzen solcher Sinnsprüche.
Ich kann mir nicht helfen – sie erinnern mich an die Krawatten, auch wenn ihnen die Eigenschaft fehlt, die man benötigt, einem anderen die Atemluft abzudrehen.
Anderes scheint angesagt. Der Aphoristiker präsentiert Scharfsinn und universelle Bildung, und der gelehrte Konsument von Aphorismen beweist, was die Welt nicht braucht – sein scheinbar hohes Bildungsniveau.

Und ich? Warum lese ich diese Texte? Ich weiss es nicht. Und ich bin nicht in der Lage, einen Nutzen zu erkennen. Das Krawatten-Syndrom!

Kann es sein, dass wir den Begriff „Bildung“ falsch definieren? Vielleicht ist Bildung das erlernte, positive Sozialverhalten, mit Empathie, Sympathie, mit Liebe?

Was macht die Archäologie eigentlich attraktiv? Nun, sie erklärt uns anschaulich den Unterschied der Lebensweise zwischen gestern und heute.Wozu nur?

Würde man die Bibliothek von Alexandria ausgraben – ich würde vor Begeisterung durchdrehen. Es wird nicht geschehen. Sie wurde nicht abgebrannt, sondern Zug um Zug meist durch Geldmangel ruiniert. Übeltäter waren Julius Cäsar und an dere römische Kaiser, dann die frühen Christen und endlich Umar ibn al-Chattab, ein bedeutender Führer der Muslime. Das gesamte bis dahin erarbeitete Wissen wurde vernichtet.

Das ist ein anderes Kaliber als ein Aphorismus aus dem 19. Jahrhundert, nicht wahr?

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