Das tut gut. So eine eiskalte Apfelschorle kann mich begeistern! Ich baue sie selbst zusammen, indem ich eiskaltes Mineralwasser mit Kohlensäure durch ein wenig Apfelsaft parfumiere. Dazu ist ein großes Glas zweckmäßig; Wenn’d a weng usdrocknet bischt, ist ein halber Liter mir nichts Dir nichts weggesaugt, Die Körpertemperatur hat sich von 37 auf 26 Grad gesenkt, und die Haare im Nackenbereich haben Rauhreif angesetzt – dann war es recht. Für den zweiten halben Liter kann man sich dann Zeit nehmen, und wenn auch dieser getrunken ist, sollte man parat haben, wie es weitergeht ….. Bier? Wein? Etwas zum Essen? Ich greife dann entschlossen zu einer gut gekühlten Flasche Riesling und einer Packung Käsegebäck.
Obwohl ….. obwohl ich mir auch ein paniertes Schweineschnitzel vorstellen kann, das 15 mm dick gleichsam ohne Tierquälerei in heisser Butter vor sich hindümpelt und geduldig auf seinen Herrn wartet, dankbar, nicht mit einer Eisenpfanne plattgehauen zu sein, sondern so, wie Gott es schuf, sein Schicksal zu vollenden – dazu passt nun aber ein gutes Bier besser als Wein. Ich bin übrigens generell gegen Fleischplattklopfen. Da soll ein Schnitzel so gross werden wie ein Klodeckel, und man haut drauf herum, als ginge es ums Leben, nimmt den Fladen, geht zum Klo und mißt nach, dann fehlt es hier, man prüft und es fehlt da noch ein Stück, dann hat man das verunstaltete Schnitzel endlich auf dem Klodeckel liegen und es fehlt nichts mehr – und man mag es nicht essen, grad weil man eben den Klodeckel geöffnet hat – man muss halt auch mal – und obendrauf liegt immer noch das Schnitzel, so tot wie die ganze Sau, praktisch totgeschlagen, und in dem neuen Format passt es nicht in die 26er Pfanne – kurz, man hat sie verdorben, die gute Mahlzeit.
Aber Menschen wie ich mit viel Lebenserfahrung haben auch für den Normal-Fall, das gute, gesunde Schnitzel und die leckere Gerstenkaltschale (es darf alles sein, bloss kein Pils, Hauptsache genug und gut) ….. Moment, wo war ich gerade? Ja, für die Variante mit Bier haben wir einen Bauernspruch aus dem 14. Jahrhundert zur Hand: „Wein auf Bier, das rat ich Dir!“
Das Beste: Sobald man eine Weinflasche geöffnet hat, ist schon wieder Platz da für Käsegebäck! Gutes davon ist ohnehin nur Luft mit wenig Teig drum.
Wenn ich dann mit einem dreifachen Single Malt den Tag beende, zu Bett gehe und nicht mehr aufwache, wird man in der Trauerrede zu hören bekommen: Er hat 13 Flaschen Rheigauer Riesling und 27 Flaschen Rotwein aus aller Herren Länder sowie eine halbe Flasche Scotch Whiskey zurücklassen müssen – er ist viel zu früh von uns gegangen!