850 – Pfusch

Die Briten haben richtig gehandelt, als sie den Brexit wählten. Falsch war nur ihre Motivation.
Es wäre mir ein Vergnügen, wenn DE sich zu einem Dexit entschliessen könnte. Geht aber nicht. Die Deutschen haben sich in einer Art kindlich-naiver Blindheit unlösbar mit der EU verknüpft. Ein Austritt würde einen nicht vertretbaren Schaden anrichten, den sich keine Bundesregierung aufladen liesse.
Die EU ist ein unsäglicher Sauladen.


Die Tatsache, dass man sich als Funktionsträger in Brüssel und Strassburg sehr gut die eigenen Taschen füllt, ist noch das kleinste Übel.

Nehmen wir die Briten. Wer kann, erwirbt nun einen EU-Pass. Hat er ihn, so sind die Brexit-Folgen für ihn weitgehend unwirksam. Doppelte Staatsbürgerschaft ist immer nützlich. Ein Brite wird niemals Deutscher. Er sieht sich als Expat.

Ungarn zahlt eine Mark in die EU-Kasse und kriegt dafür 5 Mark zurück. Die Differenz beträgt also nach Adam Riese 3 %. Sie verhindert den Staatsbankrott. Nun kommen die Freunde aus den USA und bieten weitere 5 Mark. Die Ungarn freuen sich, füllen sich die Taschen und lehnen im Auftrag der USA alles ab, was den Amis nicht passt. Man liest über die EU, 26 seien dafür, und Ungarn als 27. nicht. Also geht nichts. Vielleicht machen die Polen den Spaltpilz für China? Die Tschechen für Indien? Und alle 27 Staaten für das eigene Land? Und wer macht Ordnung? Keiner, die Ungarn sind dagegen!

Die USA beharren auf einem Dokument, das sie garnichts angeht. Gemeint ist das Nordirland-Protokoll. Warum? Beispiel: Sie liefern ihr Drecks-Geflügel nach GB, die schieben das Zeug nach Nordirland, dort gehts über die offene Grenze in die Republik Irland, somit in die EU. Die Iren machen gegen Gefälligkeiten einen Stempel drauf und verschönen das US-Produkt zum EU-Gewächs. Das funktioniert wie geschmiert.

Was haben nun diese drei Beispiele an Neuem zu bieten?
Im Grunde nichts, ausser einem vermuteten wirtschaftspolitischen globalen Umbruch.
Fachleute sprechen davon, dass die Globalisierung ihre Kraft verliert. Man liest darüber, dass potente Teilnehmer am Weltmarkt zumindest in Teilen autonom sein wollen und damit beginnen, dafür zu investieren. An die Stelle der globalen Ökonomie werden neue Blöcke gebildet. Man weiss, dass die Russen gerne zu den Chinesen ins Bett steigen würden. Überall beginnt die Politik Upskirt-Züge zu entwickeln, die Osteuropäer schielen der russischen Matrjoschka unter die Röcke, die Südeuropäer lauern darauf, dass Germania sich endlich bückt und man herausfinden kann, wie man wo andockt.
Und Deutschland? Hat sich von der EU buchstäblich in Ketten legen lassen und ist damit auch noch zufrieden, dass man 5 Mark einzahlt und eine Mark zurückbekommt. Dabei ist die EU nicht besser als eine kranke Milchkuh, die mehr frisst, als sie Nutzen bringt. Aber man wartet in einem unerträglichen Ausmass an Blindheit seit Jahrzehnten auf jene Europa, die auf einem Stier namens Zeus dahergeritten kommt.
Wenn so etwas geschieht: Der Stier wird auf der Dame Europa reiten, Ihr Deppen! Und sie wird sich zurückverwandeln in ihr wahres Ich. In eine kranke Milchkuh.

Heute wünschte ich, 60 Jahre jünger zu sein, um zu erleben, wie’s weitergeht.

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