Keine Ahnung, was zur Zeit mit mir los ist.
Es hat Zeiten gegeben, da waren zwei Dinge besonders wichtig, und voll intakt. Das waren mein Hirn, und mein Appetit. Heute sind beide ….. wie sagt man das vornehm? Beide sind derangiert.
Man stelle sich vor: Ich sitze in der Küche und habe beide Pfoten in einem Brottteig. der zur Hälfte aus Roggen besteht. Das bedeutet: Mit meiner Teig-Mumpe kann man Stahlträger zusammenkleben, das ist dann wie geschweißt. Ich fluche still in mich hinein, weil ich keine Latex-Handschuhe im Haus habe, um mich vor dem zu schützen, was andere „Roggenteig“ nennen.
Bevor das Zeug an meinen Händen zu einer Masse wie Beton wird, rolle ich rasch rüber zum Wasserhahn und arbeite den Teig in den Ausguss. Dann lasse ich viel Trinkwasser in den Gully laufen, bevor sich ein Teigklumpen im Rohrsystem bildet und mir die Toilette überläuft, weil irgendwo die Teigmenge für ein 600 Gramm-Brot den Ablauf verhindert. Und während ich so vor mich hin pütschere, damit die Kanalratten meine Teigreste finden und futtern können, fällt mir eine Lebensweisheit ein. Die hatte ich noch nirgendwo gelesen, also stammt sie von mir, und so hört sie sich auch an:
Besser Hand an Stuhl,
als Stuhl an Hand.
Ordinär? Keinesfalls. So reden die Mediziner. In der Gosse hört sich das ganz anders an. Der Griff ins Klo ist noch die zurückhaltende Variante zur Kommentierung eines negativen Sachverhalts mit Schadenswahrscheinlichkeit. Und die Realität drängt buchstäblich zu schöpferischer Wortklauberei. Hier ein Beispiel mit zwei x Speise-Eis.
(für Eis gibt es keinen Plural!)Ich habe also zweimal EisamStiel gegessen, weil eines nicht reichte. Du kennst Magnum? Genau die waren es, aber als Mini. Ich habe also zwei Mini-Magnum gegessen. Mini-Magnum! Jenes Sprachgenie, das diese Minis verkauft, gehört weggeschlossen. Moment mal. Ich glaube, das nennt man eine Contradictio in Adiecto, und das hört sich an, als müsse man es nicht unbedingt haben, als wäre es so schlimm wie Corona. Wohl gemerkt: Das Mini-Magnum!