763 – Marketing

„Lügen haben kurze Beine.
Kürzer sind dem Vogel seine.“

Diesen rustikalen Vers widmete einst der frühere Generalsekretär Heiner Geißler dem SPD-Mann Hans-Jochen Vogel. Die politische Welt war wach geworden, und amüsiert.

Der Generalsekretätg einer Partei hat vielfältige Aufgaben. Er hat auch die Wirkung der Arbeit seiner Partei auf die Öffentlichkeit zu beobachten und Massnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.

Bedi der SPD sitzt nun mit Kevin Kühnert ein kluger Mann auf dem heissen Stuhl – und ward nicht mehr gesehen. Wo sind die beiden, der Stuhl und Kevin abgeblieben? Und die beiden Vorsitzenden, Lars Klingbeil, fleisch-gewordene Schlaftablette und Saskia Esken, die Frau mit dem Charme einer rostigen Kneifzange?

Sie sind wohl untergetaucht, dorthin, wo die Merkel Probleme ausgesessen hat. Die Gründerfiguren Bebel, Lasalle und Liebknecht standen noch an der Kampflinie, waren präsent und mitreissend. Heutzutage glauben ihre Urenkel, es reiche, 1 x im Jahr in der Öffentlichkeit eine Currywurst zu essen, und sie bemerken nicht, dass das Interesse der Wurst gilt, nicht der Person. Das ist die Methode, mit der sie ihre Politik verkaufen wollen.
Es ist wie Schnarchen aus einem Schlafwagen; nötig wäre die Fahrt hoch auf dem gelben Wagen, mit den Zügeln in der Faust.

Was sie ganz gut können, ist dumm gucken, wenn ihnen die Wählerstimmen wegschmelzen wie ein Vanille-Eis in der Sonne. Sie haben nie gelernt, wie man seine Produkte verkauft; schlimmer, sie wissen garnicht, dass man sich um seinen „Markt“ bemühen muss, um erfolgreich zu sein. Statt dessen nehmen sie Menschen wie F. J. Strauß, Herbert Wehner, Willi Brandt und Helmut Schmidt als Vorbild – ohne deren Persönlichkeit mitzubringen. Das waren prachtvolle Rettiche, im Vergleich zu dem aktuellen Angebot kümmerlicher Radieschen.

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