Neulich hatte ich erwähnt, dass ich zu faul bin, um meine Texte noch einmal zu lesen und zu korrigieren. Das ist so, und das bleibt so. Schön formulieren und dann noch fehlerfrei tippen – das ist nicht meine Stärke.
Nun passiert es, dass irgendwer den Text Nr. 713 mit einem Like verziert. Ich sehe das, und weiss nicht, was ich als Nr. 713 geschrieben habe. Aber es kiommt mir die Frage in den Sinn, was ich dort geschrieben habe, und was daran gut sein soll. Ich rufe den Text auf und lese. Und ich finde. Nämlich 10 Tippfehler und mindestens eine bescheuerte Formulierung.
Das Gute hält sich dagegen versteckt. Ich entdecke nichts dergleichen.
Nun steht es 1:1 zwischen der fremden Person und mir. So scheint es. Während ich grüble, erkenne ich Wahrheiten. Eine davon: Ich habe mich wieder einmal selbst zum Kringel gemacht. Ich teile der Welt mit, ich sei ein Trottel. Das ist im weiteren Sinne NSSV, eine psychische Erkrankung, die als nicht-suizidale Selbstverletzung bekannt ist.
Das ist wirklich ein Schuss vor den Bug. Ich bin mit mir vor Gericht gegangen, habe alle Positionen mit mir besetzt, und verhandelt wie ein Teufel.
Das Verfahren ist nun abgeschlossen, das Urteil verkündet. Es lautet: „Du darfst.“ Na also! Ich darf, was andere nicht dürfen – ein Privileg! Ich darf mich hier im Blog zum Kringel machen, aber mir nicht selbst an die Karre fahren. Ich kann für die NSSV kein Krankengeld beziehen. Aber ich muss ….. mir ist das alles unangenehm, weil viel zu kompliziert. Ich kapituliere.
Wenn ich darf, ist das ein Freifahrtschein. Das muss genügen. Alle Türen stehen offen und laden mich ein, hindurch zu schreiten. Nur: Ich schreite nicht. Ich stampfe, etwa wie ein Rhinozeros, das Touristen jagt. Man kennt diese Bilder – rustikal, aber dennoch köstlich. Ich versuche natürlich, diesem Muster zu folgen.
Es ist schwierig. Immer wieder lande ich in derselben Falle, indem ich irgendwelchen Scheiß zusammenschreibe, den keine Sau interessiert.
Wer bis hier hin gelesen hat, weiss, was ich meine.
Mich treibt es nun in die Küche. Frustfressen? Mitnichten.
Ich bin ein Suppenfreak. Ich brauche nun ein Kübelchen Bihun-Suppe, richtig schön scharf gemacht. Wenn mir beim Essen der Schweiss auf der Stirn steht, wie ich das bei einer guten Currywurst erlebe, dann ist die Suppe ok.
Weiss jemand, was Marasmus senilis ist?
Oder physiologische Altersatrophie?
Pfui Teufel, das hört sich wie Schweinkram an!
Ist es auch.
Als ausgewiesener Nicht-Mediziner nenne ich das Verschleiß.
Genau! Wie eine weggelatschte Schuhsohle!
Senilität ist ein Teil davon. Man spricht dann auch etwas populärer von Altersdemenz, und bei unbeliebten Menschen von Verblödung.
(Harter Tobak!) Es gibt keine Medikamente. Weder dafür noch dagegen.
Nun fühle ich mich unbehaglich. Ich verdufte in meine Küche und wärme meine Suppe und mich auf. Da blitzt doch eine kleine Vorfreude durch die Finsternis! Und der Herr sprach: Es werde licht! Und es ward Licht! (nur wegen der Bihunsuppe und einer grossen Fruchtjoghurt achtern ran)
Jou, that’s life! Da pfeife ich doch auf Text 713. Ich weiss eh nicht mehr, was ich dort geschrieben habe.