685 – Prozess

Ich schaue mich um,
schaue aus dem Fenster.
Unbemerkt erfasst es mich,
das tägliche Einerlei.
Alles ist wie es sein soll.
Es herrschen Ordnung
in meiner kleinen Welt,
und schier tödliche Langeweile.
Ich warte vergebens,
warte auf einen Bigbang,
wohl wissend, dass nichts geschieht,
was die Ordnung zerstört
und meinem Leben Farbe gibt.
Nicht heute, und nicht morgen.

Nun bin ich seltsam angefasst,
glaube zu verstehen.
Wenn ich meine Welt verändern will,
muss ich mich zuerst verändern.
Und nichts kann mich hindern,
genau dies zu tun.
Ich muss alle Türen
zu meinem Bewusstsein öffnen,
und zulassen, was kommt.
Phantasien, Visionen, Pläne,
alles wird gesichtet,
durchgespielt und bewertet,
und am Ende des Prozesses
liegt auf dem Tisch kein Buch,
sondern nur ein kleiner Zettel,
die Gedankenstütze für eine Idee.
Ich weiss es.
Ein besseres Ergebnis war nicht möglich,
und ist auch nicht nötig.
Die Richtung meines Wegs aus einer Krise
ist nun vorgegeben.
Meine Ampeln zeigen grünes Licht
und Freie Fahrt – in die Veränderung.

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